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Keine Kürzungen für die freien darstellenden Künste!

Aktionsbündnis Darstellende Künste positioniert sich gegen Haushaltsaufstellung

PRESSEERKLÄRUNG

Berlin, 27.Juli 2022

 

Die Haushaltsaufstellung des Bundeskabinetts vom 01. Juli 2022 sieht drastische Kürzungen für die freien darstellenden Künste vor. Das Aktionsbündnis Darstellende Künste – ein Zusammenschluss zahlreicher Verbände der darstellenden Künste – betrachtet diesen Einschnitt mit großer Sorge.

Insbesondere der Wegfall der Mittel von NEUSTART KULTUR bedeutet einen gravierenden Eingriff in die Substanz der freien darstellenden Künste. Besonders schmerzhaft ist, dass die im Rahmen von NEUSTART KULTUR vom Fonds Darstellende Künste entwickelten Programmlinien voraussichtlich nicht fortgeführt werden können. Diese waren nicht nur notwendig, um Ausfälle durch die Pandemie aufzufangen, sie korrigierten vor allem auch langjährige Versäumnisse in der Förderung der freien Ensembles, und solo-selbstständigen und hybrid Erwerbstätigen Künstler*innen. Auch wenn NEUSTART KULTUR zur Abfederung der Einschränkungen durch die Pandemie ins Leben gerufen wurde, wurden darüber auch dringend notwendige Reformen angestoßen, die die freien darstellenden Künste nachhaltig stabilisieren könnten – würden sie nicht jetzt wieder abgebrochen. Statt die Strukturen der Freien Szene wie im Koalitionsvertrag versprochen zu stärken, werden sie durch die anstehenden Kürzungen wieder zerstört.

 

Die kluge Programmarchitektur vom Fond Darstellende Künste hat erstmals Berufsanfänger:innen und hybrid Erwerbstätigen in den Darstellenden Künsten eine Anschlussfähigkeit in die freie Szene ermöglicht. Der Wegfall würde für viele noch nicht etablierte Künstler*innen ein Ende dieses begonnenen Weges bedeuten. Ebenso haben die Programme eine besondere Wirkung abseits der Metropolen entfaltet und das Publikum in ländlichen Strukturen mit kulturellen Angeboten versorgt, für die es keinen adäquaten Ersatz geben würde. Der Fonds muss in die Lage versetzt werden im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirksamkeit diese Programme fortsetzen zu können. (ensemble-netzwerk e.V.)

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist der am härtesten von der Pandemie betroffene Sektor, insbesondere privatrechtliche Strukturen und Akteur:innen, die durch Programme des Fonds Darstellende Künste aufgefangen und gestärkt wurden. Angesichts dieser Kürzungen befürchten wir eine erneute existentielle Krise für unsere Szene und eine Absage an eine vielfältige Kulturlandschaft. (Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V.)

Für viele solo-selbstständig arbeitende Regisseur*innen bedeuten die angekündigten Kürzungen drastische Einschnitte: Denn sie sind gleich doppelt betroffen, da sie häufig sowohl an freien als auch an institutionell geförderten Häusern arbeiten. (Netzwerk Regie e.V.)

Für die INTHEGA der Fachverband der Gastspielbranche – ist der Fonds Darstellende Künste ein wichtiger Partner zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum. Die Produktionen der Freien Szene sind in ihrer Vielfalt ein Bestandteil der Spielpläne zahlreicher Gastspielhäuser. (INTHEGA)

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste appelliert dringend an die Vertreter*innen in der Politik, eine nachhaltige Weiterführung von Förderangeboten für die freien darstellenden Künste seitens des Bundes zu gewährleisten und die Bundeskulturfonds, zu denen der Fonds Darstellende Künste gehört, finanziell entsprechend besser auszustatten und strukturell zu stärken, damit diese nachhaltig wirken können.

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste ist ein Zusammenschluss aus folgenden Verbänden:

Allianz der Freien Künste, art but fair, Bund der Szenografen, Bundesverband Freie Darstellende Künste, , BUZZ – Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus, Dachverband Tanz Deutschland, Deutscher Bühnenverein, Dramaturgische Gesellschaft, dramaturgie-netzwerk, ensemble-netzwerk, FREO Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V., GDBA, Inspizienten-Netzwerk e.V, Inthega – Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V., junges ensemble-netzwerk, Netzwerk Flausen+, Netzwerk Regie e.V., Pro Quote Bühne, Ständige Konferenz Schauspielausbildung (SKS) und dem theaterautor*innen-netzwerk

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